Ayurveda bei Schlafstörungen

Im Ayurveda wird gesunder und ausreichender Schlaf als Grundvoraussetzung für körperliches und seelisches Wohlbefinden gesehen. Schlaf ist notwendig, damit der Körper sich regenerieren und die Eindrücke des Tages verarbeiten kann. Auch die westliche Medizin beschäftigt sich mit diesem Thema.

Schlaf

Studien belegen, dass fast jeder Vierte von Schlafstörungen betroffen ist. Forscher an der Universität Bern beschäftigen sich mit den noch größtenteils unbekannten Mechanismen im Gehirn, die den Schlaf-Wach-Zyklus und unser Bewusstsein steuern. Prof. Antoine Adamantidids beschreibt die weitreichenden Auswirkungen von chronischen Schlafstörungen: Stimmungsschwankungen, kognitive Beeinträchtigung, hormonelles Ungleichgewicht, erhöhte Anfälligkeit für Herz-Kreislauf- und Stoffwechselstörungen. Schlafstörungen gelten außerdem als frühes Anzeichen für neurologische Krankheiten wie Alzheimer, Parkinson und Schizophrenie. Medikamentöse Behandlungen haben dabei nur begrenzte Wirkung.

Durch die Forschungen an der Universität Bern wurde ein neuer Schaltkreis im Gehirn entdeckt, der den Schlaf-Wach-Zyklus steuert. Wird er aktiviert, bewirkt dies ein rasches Aufwachen, sogar aus einer Narkose. Wird er dagegen blockiert, wird der Schlaf vertieft. Daher wird vermutet, dass eine Daueraktivität dieses Schaltkreises zu Schlaflosigkeit führt. Diese Erkenntnisse eröffnen neue Möglichkeiten in der Behandlung von Schlafstörungen, doch Prof. Adamantidis betont, dass es noch einige Zeit dauern wird, bis aus ihren Erkenntnissen neue Therapien entwickelt werden können.

(Quelle: Medienmitteilungen, 21.12.2015, Universität Bern)

 

Ruhe

Nach der ayurvedischen Lehre haben Schlafstörungen ein gestörtes Vata zur Ursache, da Vata als Prinzip der Bewegung und Aktivität gilt. Daher zielen die folgenden Tipps für einen besseren Schlaf darauf ab, Vata kurz vor dem Schlafengehen und auch ganz generell zu beruhigen.

 

Wecker

Die unterschiedlichen Qualitäten des Tages werden im Ayurveda mit den Doshas beschrieben. Das erste Drittel des Tages ab 6.00 Uhr weist Kapha-Eigenschaften auf, mittags ist Pitta-Zeit und das letzte Drittel des Tages wird von Vata bestimmt. Die Nacht beginnt in der gleichen Reihenfolge. Daher sollte man zur Kapha-Zeit ins Bett gehen, also spätestens um 22:00 Uhr, wenn der Bio-Rhythmus das Einschlafen unterstützt und zur Pitta-Zeit aufstehen, also spätestens um 6:00 Uhr. Generell ist ein regelmäßiger Rhythmus wichtig für den Körper und man sollte daher jeden Tag etwa um die gleiche Zeit aufstehen und ins Bett gehen. Auch ein persönliches Schlafritual kann helfen, den Körper auf das Schlafengehen einzustellen.

Kräutertee

Ab drei Stunden vor dem Schlafengehen sollte nichts mehr gegessen werden, da die Verdauung das Einschlafen erschwert. Ein Getränk, das entspannt, die Verdauung fördert und Vata beruhigt: heiße Milch mit Muskatnuss, Safran, Zimt, Nelken, Ingwer, Kardamom, Honig. Es kann auch ein beruhigender Kräutertee getrunken werden.

Lavendel

Vata wird auch durch eine Selbstmassage mit Lavendel- oder Sesamöl oder durch ein Vollbad mit Melisse, Lavendel oder Sandelholz beruhigt. Entspannendes Yoga oder Meditation vor dem Schlafengehen bauen Stress, körperliche und geistige Anspannung ab.

Buch

Eine Stunde vor dem ins Bett gehen sollten keine elektronischen Geräte mehr genutzt werden, denn das Licht aktiviert den Körper und strengt an. Stattdessen lieber ein Buch lesen. Das Bett sollte außerdem nur zum Schlafen genutzt werden, nicht zum Essen, arbeiten oder fernsehen. Wird man von kreisenden Gedanken vom Einschlafen abgehalten, kann es helfen, diese aufzuschreiben.

Work-Life-Balance

Wichtig ist auch: Der Schlaf wird nicht nur von den abendlichen Aktivitäten beeinflusst, sondern vom ganzen Tag und allgemeinen Lebensstil. Routine, regelmäßige Mahlzeiten, eine ausgewogene Work-Life-Balance, der richtige Umgang mit Stress und regelmäßige körperliche Bewegung führen dazu, dass man in der Nacht besser schlafen kann.

 

07.07.2021

 

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