Packen wir mit an! - ein Reisebericht

Kaum ein anderes Land ist auf seiner kleinen Fläche so abwechslungsreich wie Sri Lanka, das ehemalige Ceylon. In der Früh noch beim Wandern in Ella, kann man nachmittags bereits Tiere im Nationalpark beobachten und am Abend entspannt ein frisches Fisch-Curry am Strand genießen – in Sri Lanka kein Problem!

Gewitterstimmung im Süden

Wir kennen das Land, seine Kultur, seine Religionen, seine Menschen und seine ganz besonderen Eigenheiten seit nunmehr über 25 Jahre, doch immer wieder zeigt sich uns ein neues Bild. Mit diesem Bericht möchten wir ein paar unserer Eindrücke, Erlebnisse und Impressionen an Sie weitergeben. Wir möchten Ihnen aber auch aufzeigen, dass es sich momentan in besonderer Weise lohnt die Insel zu bereisen, denn so ursprünglich und naturnah wie dieses Mal haben wir Sri Lanka schon lange nicht mehr erfahren.

 

Ankunft – willkommen im Land der Entschleunigung

Die Anreise über Doha verläuft problemlos und so kommen wir sogar vor der geplanten Ankunftszeit, mitten in der Nacht am internationalen Flughafen Colombo Bandaranayake an. Was auch für uns neu ist, ist die Regelung, dass bei der Einreise keine Visumsgebühren mehr anfallen und wir sind neugierig, wie dies nun gehandhabt wird. Denn wenn auch keine Gebühren mehr anfallen, so bleibt die Visumspflicht doch bestehen. Da wir im Voraus kein elektronisches Visum beantragt haben, begeben wir uns wie gewohnt zum Schalter „visa on arrival“ – nur zu dieser Zeit ist dort keine Menschenseele! Also vielleicht doch direkt zum Einreiseschalter? Dort erklärt man uns, dass man erst ein Visum braucht, das man - wo sonst - am Schalter „visa on arrival“ bekommt. Das ist Sri Lanka! Letztendlich wird der Schalter doch noch besetzt, der Computer langsam hochgefahren und die Formalität erledigt – und die Freude über die frühere Landung? Geschenkt!

 

Fischfang

Fischfang – packen wir mit an

Schon am ersten Tag nördlich von Negombo konnten wir Fischer beim Einholen des Netzes beobachten: Einer der Fischer gibt den Takt vor und jeweils acht Männer an beiden Enden des Netzes reichen das Nylon synchron nach hinten – bis das gesamte Netz mit der Ausbeute an Land gezogen ist. Wir lassen uns erklären, dass nur ungefähr sechs Fischer fest zusammen arbeiten, das Boot pflegen und die Netze ausbringen; alle anderen Helfer „heuern“ Tag für Tag neu an. Mit diesem Wissen treffen wir dann im Süden beim morgendlichen Strandspaziergang zufällig wieder auf Fischer. Mit freundlichem, aufmunterndem Lächeln laden sie uns ein mitzuhelfen. Also nicht lange gezögert, sondern Flip Flops ausgezogen und mitangepackt. Stück für Stück und Ruck für Ruck kommt das Ende des Netzes näher, trotzdem vergeht noch gut eine Stunde bis die zappelnden Fische endlich auf dem Sand liegen. Anscheinend ist heute ein guter Tag und mit ca. 50 Kilogramm ist man zufrieden. Usus ist, dass der Fang anschließend unter allen Beteiligten zu gleichen Teilen aufgeteilt wird. Auch wir durften nicht ohne Lohn weiterziehen und so gab es zum Dinner unseren ersten, mit eigener Muskelkraft selbst gefischten Fisch – gegrillt und als Curry.

  

Elefantenmutter

Yala Nationalpark – der Ranger, die Tiere und wir 

Keine Frage, der Yala Nationalpark ist nicht nur der bekannteste, sondern auch der interessanteste bezüglich imposanter Tierarten und landschaftlicher Schönheit. Wir wollen den Park dieses Mal trotzdem auslassen, da wir ihn schon mehrmals besichtigt haben, aber auch, weil der Konvoi der Jeeps durch den Boom der letzten Jahre immer länger wurde. Dies war unser Plan, bis wir auf eine sympathische Familie treffen, die uns voll Begeisterung von ihrer Tour durch den Yala Nationalpark berichtet: wenig Menschen, viele Tiere und sogar ein Leopard und ein Bär! Also starten wir am nächsten Tag doch noch Richtung Yala und werden bestätigt – ohne Wartezeiten steht ein Jeep schon bereit und nur wir beide zusammen mit dem obligatorischen Ranger und ohne weitere Teilnehmer starten wir los … sozusagen als private Safari-Tour. Bald entdecken wir Rehe, Pfaue, Wildschweine, Hirsche, Seeadler, Wasserbüffel, Affen, Mungos und Vögel aller Art. Beeindruckend ist, wie ein Krokodil ein Wildschwein erlegt oder wie aus dem Gebüsch eine Elefantenmutter mit ihrem Kleinen auftaucht und gemächlich an uns vorbeitrottet. Erst als der Ranger über Funk erfährt, dass einer der Leoparden gesichtet wurde, kommt Hektik auf. Von mehreren Richtungen sammeln sich die Jeeps an der angegebenen Stelle und wir erleben doch noch ein gewisses Gedränge. Dieses Mal ist das Tier aber dermaßen weit entfernt, dass es nur der Ranger mit seinem geübten Blick entdeckt. Er hilft uns, indem er das Zoom unserer Kamera richtig einstellt  – und tatsächlich erkennen wir hinter einem Strauch zuerst nur den Schwanz und dann, als er zum Sprung ansetzt, den gepunkteten Rücken des Leoparden.

   

Life Guards

Strände – so einsam, wie schon lange nicht mehr 

Nicht nur im Süden der Insel, wo man selbst in den letzten Jahren noch traumhafte Sandstände und Buchten relativ ungestört genießen konnte – nein auch an den populären Stränden der Südwestküste treffen wir auf Abschnitte, die so ruhig daliegen wie bei unseren ersten Reisen nach Sri Lanka. Die Bucht von Mirissa, bekannt für seine Surfer, vermittelt mit ihren bunten Strandcafés und der Reggae-Musik das gewohnte Karibik-Flair. Einzelne Wave-Boarder stürzen sich in die Wellen und wenige junge Leute schlendern den Strand entlang. Umso mehr freut sich der Café-Besitzer und serviert unser favorisiertes Erfrischungsgetränk: frisch gepresstes Lemon Soda.

Aber auch die Stände von Ahungalla, Balabitiya, Ambalangoda und Induruwa, an denen viele der Ayurveda-Resorts angesiedelt sind, finden wir so gut wie menschenleer vor. Lange, erholsame Strandspaziergänge sind somit kein Problem und wir erwandern die Ahungalla Beach fast der ganzen Länge nach. Fazit: auf der gesamten Strecke werden wir nur ein einziges Mal angesprochen, um die „Best Tour“ zum „Best Price“ angeboten zu bekommen; wir kommen an zwei sonnenbadenden, hoffentlich gut eingecremten Westeuropäern vorbei und auf dem Rückweg kommt uns ein ganzes Rudel junger, joggender Männer entgegen – die angehenden Schwimmmeister der angrenzenden Life Guard School beim Training – Baywatch live.

Uwe u. Simone Endres

 

06.11.2019 

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Tags: Sri Lanka, Reisebericht

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